Liebe Leser*innen,
vor drei Jahren nahm dieses Magazin seinen Anfang mit einer Überdosis Glitzer. Gewissermaßen als Raufaser-Lektüre neben dem hin und wieder tourismuspolierten Hochglanz-Image unse- rer Doppelstädte. „Lass uns mal die Stadt herauskratzen“, sag- ten wir uns. Hier folgt der siebte Streich und eine neue Schicht für euch.
Derweil dehnt sich die Lücke der letzten Monate immer weiter aus und sorgt (auch) in unserer Stadt für reichlich Risse. Was tun? Wir schnappen uns den Glitternagellack und füllen die ur- banen Laufmaschen mit Mut, mit Hoffnung und mit Funkeln.
Ein leeres Schwimmbad glänzt nur für seine Wassergött*innen, eine Künstlerin mit Muse züchtet Chicorée im Kleiderschrank, einer heilt seine Wunden mit einer satten Portion aus dem Glit- zertopf. Künstler*innen forschen im Dialog mit- und aneinander und überhaupt zeigt das Glitzerthema viel nackte Haut und ak- zentuierte Stücke bis Funktionskleidung. Natürlich kommen wie immer unsere jüngsten Expert*innen zu Wort und erzählen, was es mit Einhörnern in diesem Kontext auf sich hat. Wir stecken die Nase an einen Ort, an dem Glitzer verboten ist und besuchen eine Bar am Boulevard, in der es dazugehört wie die Sprossen zum Sommer.
Und wir hatten erst ein wenig Sorge und dann viel Konfetti im Auge. Denn als es finanziell eng wurde, habt ihr das Projekt auf unseren Spendenaufruf hin mit eurer Unterstützung begossen. Danke von Herzen für Zustupf, Zuspruch und eure leuchtende Liebeserklärung.
Viel Freude beim Glühen. Annabelle und Miriam